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Karrieren

meistertipp.de, 03.04.2014

Handwerksmeister verdienen wie FH-Absolventen

Besonders für junge Leute ist es interessant zu hören, dass Handwerksmeister fast so viel wie Absolventen einer Fachhochschule verdienen. Das wurde jetzt wissenschaftlich belegt in einer Untersuchung der Lebensentgelte unterschiedlicher Bildungsgruppen. So verdienen sowohl der Handwerksmeister als auch der Absolvent einer Fachhochschule rund 2 Millionen Euro in ihrem gesamten Berufsleben und profitieren durch ihre Ausbildung von einer Bildungsprämie in Höhe von rund 900.000 Euro.

Bildung zahlt sich aus. Das belegten erneut die Arbeitsmarktforscher des staatlichen Forschungsinstituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. So wurde empirisch untersucht, welche Bruttoverdienste die Gruppen der Hochschulabsolventen, der Fachhochschulabsolventen, sowie der Personen mit und ohne Abitur und jeweils mit und ohne abgeschlossene Berufsausbildung über die Dauer ihrer Lebensarbeitszeit erwirtschaften.

Als Basis dienten dabei die Personen ohne Berufsausbildung, die über ihre gesamte Lebensarbeitszeit vom 19. bis 65. Lebensjahr im Durchschnitt 1.083.000 Euro verdienen. Personen ohne Abitur jedoch mit Berufsabschluss kommen demnach auf 1.325.000 Euro über ihre gesamte Erwerbskarriere hinweg. Bei Abiturienten beträgt das Lebensentgelt bei einer um zwei Jahre verkürzten Lebensarbeitszeit 1.561.00 Euro. Trotz der um weitere fünf Jahre reduzierten Lebensarbeitszeit verdienen Absolventen von Fachhochschulen 2.002.000 Euro und von Hochschulen 2.320.000 Euro.

Auf Wunsch des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) hat das IAB die Studie um die Berufsgruppe der Handwerksmeister erweitert und ermittelt, dass sie mit ca. 1.900.000 Euro nur knapp hinter den Absolventen der Fachhochschule rangieren. Auch Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer Oberfranken, freut sich: „Damit zeigt sich einmal mehr, dass Bachelorabschluss und Meisterbrief im deutschen und europäischen Qualifikationsrahmen zu Recht auf der gleichen Stufe stehen.“

Gleichzeitig beweist die Studie auch, dass im Vergleich zu ungelernten Personen die Bildungsprämie durch den Meisterbrief rund 820.000 Euro beträgt (FH-Absolventen 920.000 Euro) und damit nur knapp hinter der akademischen Laufbahn liegt. „Dass berufliche und akademische Bildung sich auch rein finanziell auf einer Augenhöhe befinden, wundert uns nicht“ zeigt sich Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, Thomas Koller, zufrieden und unterstreicht damit die hohe Qualität der Ausbildung zum Handwerksmeister.

Quelle: http://www.meistertipp.de/aktuelles/news/handwerksmeister-verdienen-wie-fh-absolventen

 

Und nun zwei Rechenaufgaben dazu, die verdeutlichen, dass der Wunsch vieler Eltern „das Beste“ für Ihr Kind zu wollen, nicht unbedingt bedeuten muss, den gymnasialen Schulweg und eine anschließende akademische Ausbildung als allein zielführenden Weg anzusehen:

Aufgaben:

Berechne den Jahres- und Monatsverdienst der einzelnen Berufsgruppen:

TAbelle EQR

Zwei Berufskarrieren

Paul ist 16 Jahre alt und hat die Mittlere Reife. Er macht eine Ausbildung zum Zimmermann und verdient im Monat brutto 632 Euro (1. Lahrjahr), 971 € (2. Lj.), 1227 € (3. Lj.). Danach arbeitet er 3 Jahre in seinem Beruf und verdient 2250 € brutto im Monat. Anschließend geht er ein Jahr auf die Meisterschule; dort verdient er nichts. Nach einem Jahr hat er den Meistertitel und bekommt sofort eine Anstellung.

Quellen: http://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Zimmerer-Zimmerin.html und http://www.helpster.de/was-verdient-ein-zimmerer-wissenswertes-zu-berufsbild-und-verdienstmoeglichkeiten_125608#anleitung

Tamara ist ebenfalls 16 und hat an der Werkrealschule die Mittlere Reife abgelegt. Sie geht danach auf das Berufskolleg und legt dort die Fachhochschulreife ab. Danach macht sie ein einjähriges Praktikum und bewirbt sich um einen Studienplatz an einer Fachhochschule als Innenarchitektin. Sie bekommt den Studienplatz und studiert 7 Semester (= 3,5 Jahre) und schließt mit dem Grad eines Bachelor ab. Nach einem halben Jahr Praktikum im Ausland bekommt sie ihre erste Anstellung in ihrem Beruf.


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